Der wohl größte Schießwettbewerb, den es jemals im Landkreis gab, das 58. Gauschießen im Schützengau Massenhausen, wurde feierlich eröffnet.
Biberbach/Durchsamsried –
Dieses Gauschießen, das über 17 Schießtage geht, wird von Tannengrün Biberbach im nahen Durchsamsried ausgerichtet, es werden 800 bis 1000 Schützinnen und Schützen erwartet.
Zum Eröffnungsschießen durfte erst einmal die Prominenz an die 32 Stände in der großen Sedlmair-Halle. Vorher aber gab es einen Sektempfang für die 80 geladenen Gäste, die von der Blaskapelle Schönbrunn mit bekannten Märschen empfangen wurden. Biberbachs Schützenmeister Martin Strobl und der ebenfalls in Biberbach ansässige Gauschützenmeister Adolf Mayr freuten sich über die hochrangigen Gäste, an deren Spitze der 1. Landeschützenmeister Christian Kühn und Bezirksschützenmeister Alfred Reiner den Weg nach Durchsamsried gefunden haben.
Aus der Politik waren bei der Eröffnung Landrat Stefan Löwl und der Röhrmooser Bürgermeister Dieter Kugler (Schirmherr) sowie Röhrmooser Kreis- und Gemeinderäte dabei. Dass es ein besonderer Tag für die Gemeinde Röhrmoos war, zeigte das Gemeindeoberhaupt schon allein durch das Tragen seiner Amtskette.
Sehr beeindruckt waren alle von den über 1000 freiwilligen Arbeitsstunden, die der 183 Mitglieder zählende Schützenverein Tannengrün Biberbach allein für den Aufbau der Schießstände und der innerhalb der Halle geschaffenen Gaststätte samt Küche aufgewendet hat. Nachdem Schützenmeister Strobl der Familie Sedlmair für das Überlassen der großen Halle besonders gedankt hatte, wünschte er all den Gästen gesellige Stunden und sportlichen Erfolg.
Bürgermeister Kugler betonte, man dürfe die vielen Sponsoren nicht vergessen, die das Gauschießen mit Preisen in Höhe von fast 30 000 Euro unterstützen. Besonderes Lob zollte Kugler Schützenmeister Strobl und dessen Stellvertreter Harald Schiffner, denen mit der Eröffnung des Gauschießens eine große Last von den Schultern gefallen sei. „Ich bin stolz, hier Schirmherr sein zu dürfen. Durchsamsried ist bis zum großen Gauschützenfest am 14. Mai der Nabel und das Herz im gesamten Schützengau“, unterstrich Kugler, bevor er „Gut Schuss“ wünschte und es die Böllerschützen vor der Halle kräftig krachen ließen.
„Hier sieht man, wie viel Elan in so einem Verein steckt“, sagte der Landrat. Gauschützenmeister Adolf Mayr stellte in seiner Festansprache heraus, dass die Grundwerte des Schützenwesens, nämlich Tradition, Schießsport und Geselligkeit, mit diesem großartigen Fest gepflegt würden. Landesschützenmeister Kühn verteilte natürlich auch viel Lob für die Kräfte vor Ort. Er konnte es sich aber auch nicht verkneifen, Kritik an Plänen der Bundesregierung zu üben. So appellierte er an die Ampel-Regierung, vernünftiges Augenmaß beim Waffenrecht walten zu lassen. Man könne es nicht zulassen, Schützenvereine unter Generalverdacht zu stellen. Schließlich gebe es 406 000 Schützinnen und Schützen allein im Bayerischen Sportschützenbund.
Dass man auch bei Vereinsfesten in Bayern viele bürokratische Hürden überwinden müsse, bedauerte Bezirksschützenmeister Reiner. Der evangelische Pfarrer Christian Waegele, der voller Freude der versammelten Schützenschar Gottes Segen wünschte, sparte vor dem Eröffnungsschießen nicht mit Weihwasser und hatte beim gemeinsam gesungenen „Lobet den Herren“ die kräftige Unterstützung der vielen Gäste, von denen 61 einen Eröffnungsschuss abgaben.
Hier merkte man an den Ergebnissen dann aber schon deutlich den Unterschied zwischen den anschließend schießenden Spitzensportlern und den Damen und Herren aus der Politik, die 14 „Fahrkarten“ schossen. So reichte Rudolf Geil von Eintracht Giggenhausen bereits ein 208-Teiler, um die von Ingrid und Toni Pfaffelmoser gestiftete Eröffnungsscheibe zu gewinnen, die einen Ehrenplatz im Biberbacher Schützenheim bekommt.
Eine Scheibe mit gleichem Motiv aber etwas kleiner erhält Geil mit seinem Namen beschriftet beim Gauschützenfest am 14. Mai. Geschaffen hat die beiden Scheiben die Pfaffelmoser-Tochter Sabrina. Die Nächstplatzierten beim Eröffnungsschießen waren Martin Olczyk (Eichenlaub Lohhof), Harald Deger (Ampertal Weng) und Helmut Demmelmeier (Weinberg Günzenhausen). Sonderlob zollten die vielen Gäste der Festküche der Biberbacher Schützen, die Spitzenköche in ihren Reihen haben. Bis Sonntag, 30. April, wird in der Festhalle bewirtet.
Text und Fotos: Merkur Dachau