Zeitungsartikel erschienen auf © merkur.de (PDF hier öffnen): Martini-Schießen 2012 – Freches Federvieh
Gans schön frecher Gewinn: Martin Greppmeier war im Umgang mit seinem Tier Gans nicht ganz wohl. Stifter Toni Pfaffelmoser nahm’s gelassen. foto: ost © –

Biberbach – Der dritte Preis hat sich beim Martinischießen in Biberbach selbstständig gemacht. Alexander Nefzger ist sein Zwerggockel bei der Siegerehrung entwischt. Das Federvieh sorgte für ein Tohuwabohu im Saal.
Der Martinstag hat in Biberbach einen besonderen Stellenwert. Da feiern die Menschen den „kloana Kirta“. Denn die Dorfkirche ist dem heiligen Martin geweiht. Seit jeher wird dieser Festtag vom Schützenverein Tannengrün Biberbach mit einem großen Martinischießen gefeiert.

Hierbei geht es im Gegensatz zu vielen anderen Wettkämpfen im Schießjahr nicht um sportliche Hochleistungen. Hier steht einzig und allein die Geselligkeit im Mittelpunkt. Das sieht man schon daran, dass nur mit Vereinswaffen und ohne jeglichen Schießhilfen fünf Schuss abgegeben werden dürfen. Auch von den Preisen unterscheidet sich das Martinischießen von allen anderen Wettkämpfen deutlich: Es gibt ausschließlich schnatterndes Federvieh.

Heuer machte junge Martin Greppmeier mit einem 26-Teiler das Rennen und bekam dafür eine lebende Gans. Schützenmeister Adolf Mayr wurde mit einem 43,4-Teiler Zweiter. Ihn hat auf dem Heimweg vom Dorfgasthaus Scherm eine Ente begleitet.

Der Jungschütze Alexander Nefzger belegte mit einem 78,3-Teiler den dritten Platz und gewann so einen frechen Zwerggockel, der allerdings schneller wieder weg war, als es dem Gewinner lieb war. Der Giggerl verabschiedete sich nach der Preisübergabe im Flug. Mit vereinten Kräften gelang es aber doch noch, ihn wieder einzufangen.

Die Ente und den Gockel hatte Toni Pfaffelmoser dem Verein gestiftet, die Gans war eine Spende des Vorstands. „Wichtig ist, dass alle Tiere weiter gut leben dürfen“, war vom Schützen-Chef zu erfahren. Zumindest bei der Preisverteilung glich das vollbesetzte Wirtshaus einem Kleintiermarkt. Dass immerhin 84 Frauen, Männer und Jugendliche an diesem Traditionstreffen teilgenommen haben, freute Schützenmeister Mayr riesig. „Das Martinischießen ist alle Jahre auch eine Werbeveranstaltung für den Schützenverein, die auch die Neubürger zu uns bringt“, so Mayr.

ost