Insbesondere an den Wochenenden versammeln sich die Vereinsmitglieder in Scharen zum Arbeitsdienst fürs Gauschießen in Durchsamsried. Jugendliche und Frauen nehmen sich da nicht aus. © ost

 

 

Im kleinen und sonst beschaulichen Durchsamsried bei Biberbach geht es ab 14. April rund. Denn der Schützenverein Tannengrün wird dort das Gauschützenfest und mehr ausrichten.

Biberbach/Durchsamsried – Seit zwei Wochen ist in der kleinen und beschaulichen Einöde Durchsamsried bei Biberbach die Hölle los: Da werkeln täglich rund 15 Leute aus dem Schützenverein Tannengrün Biberbach in der 41 mal 21 Meter großen Lagerhalle des Bauern Stephan Sedlmair, um dort das 58. Gauschießen im Schützengau Massenhausen ausrichten zu können.
Es ist eine Wahnsinnsaufgabe, in dieser Halle, in der das Jahr über Kartoffeln und Getreide lagern, 32 Schießstände, einen Gastraum für 70 Personen und eine große Küche einzurichten, in der die Biberbacher Schützen ab Freitag, 14. April, Schützinnen und Schützen aus dem Gau Massenhausen und den zum Schützengau Dachau gehörenden Röhrmooser Gemeindevereinen empfangen.

900 Teilnehmer beim Gauschießen in Durchsamsried erwartet

Der rührige Vorstand der Biberbacher Schützen, Martin Strobl, rechnet damit, dass allein zum Gauschießen rund 900 Schießsportbegeisterte nach Durchsamsried kommen. Insgesamt werden es bis Sonntag, 14. Mai, weit mehr Besucher werden, denn auch das Biberbacher Hallenfest, das am Freitag, 12. Mai, als „Hot-Shot-Party“ gefeiert wird sowie das 50. Gauschützenfest am Sonntag, 14. Mai, wird Interessierte aus Nah und Fern nach Durchsamsried locken. „Wir haben in Biberbach keine so große Halle gefunden und sind deshalb der Durchsamsrieder Bauernfamilie Sedlmair besonders dankbar, hier aufgenommen zu werden“, freuen sich Tannengrün-Chef Strobl und der Gauschützenmeister im Gau Massenhausen, Adolf Mayr, der ja auch ein Biberbacher ist.
Die Schirmherrschaft bei diesem Mega-Fest übernimmt der Röhrmooser Bürgermeister Dieter Kugler, ebenfalls ein Biberbacher. Er ist stolz, dass das Gauschießen heuer in seiner Gemeinde ausgerichtet wird und die Biberbacher Schützen hierfür keine Mühen scheuen. „Ihr repräsentiert mit diesem gesellschaftlichen Großereignis unsere Dorfgemeinschaft, aber auch unsere Gemeinde hervorragend nach außen“, betont Kugler.

17 Tage lang wird geschossen

Geschossen wird an 17 Tagen bis Sonntag, 30. April. Die Gastronomie ist für jedermann zugänglich. Franz Bauer und Ludwig Wittmann sind die Chefköche im Verein, die auch schon ihre Speisekarte zusammengestellt haben. Mit dem Aufbau des großen Events hat der Schützenverein Mitte März begonnen, und so wurden bereits mehr als 800 Arbeitsstunden in der Halle geleistet.
Dass es sich für Schützen lohnt, zum Gauschießen nach Durchsamsried zu kommen, zeigen die vielen Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von 25 000 bis 30 000 Euro, die zum Großteil gespendet wurden.
Hochinteressant wird es beim Finalschießen am Sonntag, 30. April, das in den Kategorien Schüler und Jugend, Pistole, Auflage, Luftpistole normal und Zimmerstutzen ausgetragen wird. Allein für die altbayerische Disziplin Zimmerstutzen, die nur im Tracht und mit Hut geschossen werden darf, werden vier 15-Meter-Schießstände eingerichtet.
„Wir wollen bei diesem Gauschießen drei Tugenden pflegen, nämlich den Sport, dass Gesellschaftliche und die Tradition“, unterstreicht Gauschützenmeister Mayr.

Gauschießen hat eine lange Tradition

Gerade im Gau Massenhausen habe das Gauschießen eine lange Tradition, doch weil da enorme Arbeit dahintersteckt, trauen sich viele Vereine nicht, so etwas zu stemmen. Mayr erinnert sich, dass das Gauschießen im Gau Massenhausen früheren Gauschützenmeistern schon immer eine Herzensangelegenheit war.

Leichter Umbaufür das Hallenfest

Das Hallenfest am 12. Mai erfordert einen leichten Umbau, denn hier gibt es eine 50 Meter lange Bar für die Genießer von Bier, Schnäpsen und Cocktails, auch alkoholfrei. Für heiße Rhythmen sorgt ein DJ. Am Samstag, 13. Mai, gibt es eine interne Feierlichkeit für die Mitglieder des Schützenvereins. Es finden Ehrungen statt, und an diesem Tag empfängt man auch die befreundeten Schützinnen und Schützen aus Gehrden in Ostwestfalen.

Gauschützenfest wird der Höhepunkt

Der Höhepunkt aller Feierlichkeiten wird das große Gauschützenfest sein, das am Sonntag, 14. Mai (Muttertag), schon um 8 Uhr mit einem Empfang der Vereine zum gemeinsamen Weißwurstessen beginnt. Im Freien wird dann um 10 Uhr der Festgottesdienst gefeiert, und nach dem Mittagessen werden die neuen Gauschützenkönige präsentiert. Anschließend erfolgt auch die Preisverteilung vom Gauschießen.
Ab 14.30 Uhr geben sich all die Böllerschützen der Vereine zum gemeinsamen Böllern vor der Halle ein Stelldichein, bevor es für die Fahnenjunker der beteiligten Vereine ein Preis-Fahnenschwingen gibt.
Die Oldtimerfreunde aus Biberbach zeigen an diesem Tag ihre betagten, aber fein herausgeputzten Fahrzeuge. Schlussakt dieses großen Festes ist die Übergabe der Gesellschaftspreise

Text von Merkur.de